Nun ist es
offiziell: Wir, der Landesverband Berlin schlagen unseren
Landesvorsitzenden Julian HOLTER für das Amt des
Bundesvorsitzenden der Falken vor.
Wir müssen ehrlich
zugeben, dass wir ihn nicht gerne „hergeben“, denn wir sind uns
bewusst, dass das Amt des Bundesvorsitzenden volles Engagement,
Herz und Verstand abverlangt. In Zukunft würde er daher weniger
Energie haben auf Landesebene die politische Praxis des Verbands
so zu prägen, wie das bisher der Fall ist. Trotzdem halten wir
es für eine richtige Entscheidung, Julian für dieses Amt zu
nominieren. Auf Grund seines langjährigen Engagements kennen wir
ihn schon eine ganze Weile und wissen, dass er die Kompetenz
hat, dieses Amt mit Leben, Geist, Kreativität und auch mit
Weitsicht auszufüllen. Wir sind der festen Überzeugung, dass der
Verband mit Julian als Vorsitzendem seine positive Entwicklung
der letzten Jahre weiter fortsetzen und die richtigen
politischen Akzente setzen wird – so wie es in einem kritischen,
lauten und wenn nötig auch kämpferischen Kinder- und
Jugendverband sein sollte.
Julian und die
Falken
Bei den Falken in
Berlin ist Julian schon seit seiner frühen Jugend aktiv und hat
dabei alles im Verband kennengelernt – vom Gruppenhelfer bis zum
ehrenamtlichen Vorsitzenden. Angefangen hat sein politisches
Engagement im Kreisverband Reinickendorf. Hier sammelte Julian
seine ersten Erfahrungen im Verband und legte den Grundstein für
sein langjähriges Engagement. Er baute Jugendgruppen im
Stadtbezirk auf und betreute sie über viele Jahre hinweg und
lernte auf Landesausschüssen und Landeskonferenzen den Verband
kennen, der damals noch von starken Konflikten und
Differenzlinien durchzogen war.
Später führte ihn
sein politischer Weg auf die Landesebene. 2005 wurde er zum
ersten Mal in den Berliner Landesvorstand gewählt – wo
Internationales seit Jahren eines seiner Aushängeschilder ist.
In diversen Projekten und der alltäglichen Verbandsarbeit gelang
es Julian, das Profil des Verbands in der internationalen Arbeit
zu stärken. Dabei liegt sein Schwerpunkt im Aufbau und Ausbau
von nachhaltigen Beziehungen zu unseren Partnerorganisationen.
Im Besonderen gilt dies für die Hanoar Haoved Vehalomed in
Israel, mit der wir seit vielen Jahren mehrere parallele
Begegnungen pro Jahr haben.
Ein weiterer
Schwerpunkt von ihm liegt in der Arbeit im SJ-Ring. Julian
bringt seine Meinungen und Ideen klar und gleichzeitig
konstruktiv in das Verbandsleben ein und setzt dabei stets
wichtige politische Akzente. In den vergangenen Jahren setze er
sich stark dafür ein, dem Verband einen kritischen Spiegel
vorzuhalten, wenn es darum ging, über Zielgruppen und
Organisierung junger Menschen Positionen zu entwickeln. Julian
ist dabei enorm wichtig, dass der Verband offen für alle
politisch interessierten jungen Menschen ist, auch wenn sie ihre
Bedürfnisse und ihr Unbehagen vielleicht nicht im studentischen
Jargon formulieren.
Das Herz des Verbands
ist für ihn die Falkengruppe – in ihr vollziehen sich Bildung,
Emanzipation und Selbstbestimmung. Gleichzeitig sichert sie den
Verband für zukünftige Generationen ab. Gruppenaufbau ist aus
diesen Gründen auf seiner ständigen Agenda. Hier hat er in
Berlin mitgeholfen den Verband kontinuierlich voranzubringen,
was sich auch am Wachsen des Landesverbands messen lässt.
Warum Julian
Bundesvorsitzender werden sollte
Julian hat seit
seiner Wahl in den Landesvorstand 2005 über die Bereiche der
internationalen Arbeit und des SJ-Rings hinaus viel Erfahrung in
der Personalführung und der administrativen Verwaltung des
Verbands, seiner Projekte und Einrichtungen sammeln können. Er
ist dabei immer ein wichtiger Rückhalt sowohl für die
ehrenamtlichen als auch für die hauptamtlichen Falken.
Julian sieht in
seinem Engagement für unseren Verband die beste Möglichkeit,
Bedingungen für die Überwindung von Herrschaft und Ausbeutung
innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft zu schaffen. Diese
Bedingungen heißen für ihn Bildung und Selbstermächtigung.
Bildung beinhaltet die gesamte Praxis des politischen
Verbandslebens, angefangen von gelebter Demokratie und
Solidarität in der Falken-Republik über den Bereich der
politischen Bildung bei Seminaren, Gedenkstättenfahrten und
internationalen Begegnungen bis hin zur einzelnen wöchentlichen
Gruppenstunde, in der Kinder und Jugendliche ihren
Bildungsbegriff selbstbestimmt (er)leben und gestalten.
Wir sind uns sicher,
dass Julian der richtige Kandidat für das Amt des
Bundesvorsitzenden ist – seine Erfahrung und sein politisches
Gespür für „die richtigen Themen“, seine Kompetenz im Umgang mit
Menschen und seine Verbandsidentität, seine Integrität und nicht
zuletzt seiner politischen Vorstellung von einer Gesellschaft,
in der jede*r frei nach ihren Bedürfnissen friedlich und gleich
ohne Ausgrenzung und unabhängig von Herkunft und Geschlecht
leben kann und die nicht der Logik von Verwertung und Konkurrenz
folgt, sind Garanten dafür!
Wir stehen hinter ihm
und wünschen uns für die Wahl gutes Gelingen!
Wenn Ihr mehr über
Julian erfahren wollt, könnt ihr seine Vorstellungen und
Positionen für den Verband und seinen Werdegang im
Kandidatenbrief noch einmal genauer nachlesen.
Wenn Ihr ihn in
Aktion sehen möchtet, könnt ihr euch als Vorgeschmack sein
Grußwort beim JuSo Bundeskongress anschauen.
wir alle zusammen stehen
für eine Idee. Wir alle sind mit der Welt, in der wir leben nicht
zufrieden. Wir wissen, dass diese Welt die Menschen nicht glücklich
macht. Das wollen wir verändern, damit alle frei und gleich sind. Es
ist unsere innerste Überzeugung, dass dies nur mit Demokratie und
Sozialismus möglich ist. Diesem Ziel fühlen wir uns verpflichtet und
zu dieser Welt erziehen wir hin.
Obwohl Ziel und Richtung
klar sind, steht unser Verband vor großen konkreten Aufgaben: der
stetige Kampf gegen eine immer ungleicher werdende Gesellschaft, die
oft schwierigen und entmutigenden Zustände vor Ort, aber auch die
erste Wahl zweier Bundesvorsitzender als Doppelspitze. All dies
stellt den Verband vor eine neue Situation, in der Risiken, aber
auch viele Chancen liegen.
In vielen
Gesprächen mit Genoss*Innen aus den unterschiedlichsten Gliederungen
habe ich sehr viel positives Feedback erhalten und bin mehrfach zu
einer Kandidatur ermutigt worden. Daher möchte ich mich gemeinsam
mit Euch diesen Aufgaben stellen und erkläre mit diesem Brief nun
offiziell meine Kandidatur für den Bundesvorsitz.
Zwischen den Hochhäusern
des Märkischen Viertels in Berlin-Reinickendorf bin ich mit 16
Jahren zu den Falken gekommen. Dort bin ich in Berliner Tradition
auf Kreisebene geprägt worden. In der SJ-Gruppe Rote Sau habe ich im
selbstverwalteten Falkenhaus Baracke und wenig später im
Kreisvorstand meine ersten politischen Kämpfe mit Partei und
Verwaltung geführt und gewonnen – gegen die Junge Union im
Jugendparlament, gegen das rassistische Chipkartensystem, gemeinsam
mit Antifas gegen Nazis, für mehr Freiraum und Selbstbestimmung –
und wie viele von uns für ein größeres Falkenhaus, das wir dann Alte
Schule nannten.
Bis heute bevorzuge ich
einfache und klare Worte und scheue keine Auseinandersetzung, wenn
es um unseren Verband und linke Politik geht.
Inhaltliche Reibung und das Ringen um eine gemeinsame Position
gehören ebenso zu meinem Demokratieverständnis wie ein solidarischer
Umgang miteinander. Wir sollten nach innen und
außen keine Angst haben, mehr Reibungsfläche zu bieten, unsere
Positionen offensiv zu vertreten und uns stärker auf dem Kampfplatz
der politischen Meinungen zu tummeln.
Wir gehören zur
sozialdemokratischen Familie. Aus diesem Grund sind Partei und
Gewerkschaften auch unsere klassischen Partner*Innen. Doch genauso,
wie wir Bevormundung und Hierarchien in Familien ablehnen, genauso
muss unsere Beziehung
zu Partei und Gewerkschaften von Selbstbewusstsein und
Eigenständigkeit geprägt sein. Eine
bedingungslose Treue ist mit mir und sollte auch mit unserem Verband
nicht zu machen sein.
So wie wir versuchen
sollten, linke Positionen in Partei und Gewerkschaften zu bringen,
ebenso sollten wir uns
Antifa-Gruppen und anderen emanzipatorischen Initiativen nicht
verschließen. Diese sind für viele Jugendliche
ein Ort der ersten Politisierung. Doch kann deren monothematische
Ausrichtung zusammen mit intransparenten Strukturen oft zu hoher
Frustration und politischer Isolation führen. Hier sollte unser
Verband seine Stärken ausspielen – seinen umfassenderen Ansatz
gesellschaftlicher Kritik, seine alternativen Freiräume und
natürlich seine vielfältige Bildungsarbeit. Auf diese Weise kann der
Verband auch für bereits politisierte Jugendliche eine echte
Perspektive bieten.
Für mich zählt nicht eine
Politik des Labels, sondern der Inhalte und Positionen. Denn wer ein klares sozialistisches Profil vertritt, braucht sich
nicht zu verstecken und keine Zusammenarbeit mit anderen Gruppen zu
scheuen. Zwar sind erste Ansätze eines solchen Verbandsprofils schon
zu erkennen, doch sehe ich es weiterhin als eine Aufgabe, die
Alleinstellungsmerkmale des Verbandes herauszuarbeiten und unsere
Positionen zu schärfen. Letztendlich wollen wir diese auch auf die
Straße und in die Gesellschaft tragen, damit ein jeder uns kennt,
sich bei uns organisieren möchte und wir gemeinsam die Welt
verändern.
Selbstorganisation und
Selbstbestimmung garantieren, dass jede
Gruppe, jeder Ortsverband und Kreisverband sich mit seinen Themen
beschäftigen und seine Schwerpunkte selbst setzen kann. Dies darf
aber nicht zu einem politischen Rückzug auf die unterste Ebene und
der Verweigerung innerverbandlicher Diskussionen führen. Deshalb
sind überregionale Organisationsstrukturen und die
Auseinandersetzung um die gemeinsame Position so wichtig. Dieser
Einheit des Verbandes, die nicht die Eigenständigkeit der
Gliederungen gefährdet, fühle ich mich verpflichtet – diese möchte
ich wieder stärken.
Den Verband mit seinen
Gremien nutzen und gestalten heißt für mich organisationspolitisch
nicht immer das Rad neu zu erfinden. Bestehende Strukturen, seien
sie auch formal und altmodisch, gilt es zuerst mit Leben zu füllen.
Eine Änderung und Anpassung soll aus dem Verbandsleben heraus
geschehen – nicht irgendwo am Schreibtisch, abseits der wirklichen
Bedürfnisse. Konkret heißt das, vermehrt auf Kompetenzvermittlungen,
Erfahrungsaustausch und Empowerment zu setzen. Alle in
unserem Verband sollen einander befähigen und ermutigen, sich aktiv
in die Gremienarbeit einzubringen.
Der F-Ring ist das
Rückgrat des Verbandes – hier lernen Kinder solidarisches Verhalten.
Anschließend entwickeln sie im RF-Ring eine starke
Verbandsidentität. Beides ist die Grundlage für erfolgreiches
politisches Handeln im SJ-Ring. Aufeinander aufbauende und
ineinander greifende Ringe bringen einige Herausforderungen mit
sich. Als erstes muss jeder Ring über den eigenen Ringhorizont
hinaus schauen. SJ’ler*Innen sollten im F- und RF-Ring Verantwortung
als Gruppenhelfer*Innen übernehmen. Der F-Ring
darf nicht als „Spiele-Ring" verunglimpft werden. F- und
RF-Helfer*Innen dürfen nicht auf Pädagogik reduziert werden. Stattdessen gilt: sozialistische Erziehung ist Kopfrocken pur und
Teil unserer politischen Praxis mit der wir die Welt verändern. Dies
ist die andere Einheit des Verbandes, nämlich Erziehungs- und
zugleich politischer Kampfverband, Falken und Sozialistische Jugend
zu sein – auch dieser fühle ich mich verpflichtet.
Konkret heißt das, den
Übergang zwischen F- und RF-Ring zum SJ-Ring reibungsloser und
verlustfreier zu gestalten. Hierzu gilt es
sozialistische Erziehung als ringübergreifende Aufgabe und den
RF-Ring bewusst als Übergang vom F-/RF-Ring zur SJ-Arbeit zu
verstehen. Die hierzu begonnene konzeptionelle Arbeit werde ich
fortsetzen, intensivieren und konkretisieren. Des Weiteren möchte
ich dem Ausdruck des politischen Kampfverbandes neue Aktualität
verleihen – sodass wir Falken
wieder zu einer gesellschaftlich relevanten Kraft werden – so dass wir uns in aktuelle Diskurse und Kämpfe
einbringen, Position beziehen und Flagge zeigen.
Unsere Seminare sollen
methodisch und inhaltlich auf der Höhe der Zeit sein, wenn nicht
sogar richtungsweisend. Doch theoretische Auseinandersetzungen sind
kein Allheilmittel und ersetzen nicht konkretes politisches Handeln.
Es ist falsch einen blinden Aktionismus zu predigen und es ist
falsch sich auf die theoretische Ebene des Kritikers zurückzuziehen.
Deshalb verstehe ich unsere
theoretische Bildungsarbeit als politische Praxis und unsere
praktische Pädagogik als Ausdruck bildender Theorie.
Bundesweite
Veranstaltungen können inhaltliche Impulse geben, den Zusammenhalt
stärken und über Landesgrenzen hinweg vernetzen. Dadurch sind sie
neben Gremien, wie Bundesausschüsse und -konferenzen die Orte an
denen sich unser Verband weiterentwickelt und seinen eigenen
Standort bestimmt. Zentral ist jedoch, dass sich Bundesmaßnahmen an
den Bedürfnissen des Verbandes orientieren. Für mich ist es daher
sehr wichtig, eher
bestehende Veranstaltungen zu verbessern und auszubauen, als auf
neue zusätzliche Events zu setzen, eher
den Jahresplan der Gliederungen zu ergänzen, als ihn zu bestimmen
und zu belasten. Großveranstaltungen bieten nur dann eine echte
Chance für den Verband, wenn sie in der Breite diskutiert, getragen
und anschließend auch gestaltet werden.
Aus diesem Grund möchte
hier ich bereits die Diskussion; um eine bundesweite
Gedenkstättenfahrt zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
anstoßen. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dem Nationalsozialismus
ist Teil meines Verständnis eines sozialistischen Kinder- und
Jugendverbands. Daneben erhoffe ich mir aus
dieser Fahrt, dass das Format Gedenkstättenfahrt wieder zu einem
festen Termin in den Jahresplanungen wird.
Bei aller Vielfalt und
sogenannten Öffnung des Verbandes, müssen wir uns auch der Grenzen
der Vielfalt bewusst sein. Wir
Falken sind eine Gemeinschaft, die für Gleichheit, Freiheit und
Solidarität steht – und das muss auch so bleiben! Wir dürfen hier nicht auf neoliberale Konzepte
hereinfallen, uns nach Angebot und Nachfrage orientieren und den
Fehler der politischen Beliebigkeit begehen. Eine vermeintliche
political correctness darf nicht zum Instrument der Ausgrenzung
werden. Diskriminierende Meinungen und unsolidarisches Verhalten
müssen teilweise auch als pädagogische Herausforderung betrachtet
werden.
Jugendpolitisch stellt
sich die Aufgabe, die Stärken des Verbands hervorzuheben und für den
Erhalt notwendiger Ressourcen einzutreten. Des Weiteren müssen wir
allgemein deutlicher zeigen, warum Jugendverbandsarbeit unersetzbar
ist. Denn im Namen einer falsch verstandenen Professionalisierung
wird ihr insgesamt der Boden unter den Füßen weggezogen. Einerseits
müssen wir für unsere Freiräume kämpfen, damit sie erhalten bleiben.
Andererseits für die Freizeit unserer Mitglieder, damit sie
überhaupt ehrenamtlich aktiv sein können. Wir müssen Einsparungen
und der Ausweitung der Schule und Ausbildung entschieden
entgegentreten. Konkret heißt das, verstärkt auf eine Präsenz des
Verbands in Stadt- und Landesjugendringen zu achten, unseren
Genossen*Innen dort den Rücken zu stärken und gemeinsam
Alternativen zu abstrusen Fördermodellen zu
entwickeln.
International bin ich
stark durch die Freundschaft zu unseren israelischen
Partnerorganisationen, besonders der Noar Oved geprägt. Die enge
Beziehung zu Israel, die Erfahrung intensiven Austauschs und unsere
friedenspolitische Initiative im Willy-Brandt-Center sind wichtige
Merkmale unseres Verbandes. Dennoch müssen wir aufpassen, uns nicht
monothematisch aufzustellen. Unsere doppelte Solidarität mit Israel
darf nicht entkräftet werden, indem der Verband in irgendeine
Schublade der Israelsolidarität gesteckt wird. Unsere
Mitgliedschaften in IFM und IUSY zeigen unseren Internationalen
Anspruch. Doch leider gelingt es nicht immer wahrnehmbare Akzente zu
setzen – dies möchte ich ändern! Ich werde versuchen engere
Beziehungen zu unseren Genossen*Innen in und außerhalb Europa
aufzubauen, damit aus diesen Kontakten neue und regelmäßige
Austausche entstehen. Auf diese Weise möchte ich mehr
Genoss*Innen die Teilnahme an internationalen Maßnahmen ermöglichen.
Besonders bei knappen
Kassen gilt es die vorhandenen Ressourcen des Bundesverbandes
optimal zu nutzen. Mir ist es wichtig, die hohe finanzielle
Belastung für die einzelnen Gliederungen durch den Bundesverband zu
thematisieren und anzugehen. Auf der
untersten Ebene wird die Arbeit gemacht und dort sollen auch die
Beiträge unserer Mitglieder ihr Werk tun.
Konkret heißt das, ich werde viele Kostenpunkte auf ihre
Notwendigkeit und ihren Nutzen für den Verband hin prüfen.
Zusätzlich ist es auch notwendig, die Belastung auf mehrere
Schultern zu verteilen. Daher gilt es die solidarische Notwendigkeit
einer zahlenden Mitgliedschaft zu unterstreichen und neue Mitglieder
zu gewinnen.
Die oben genannten
Risiken, die mit der Wahl einer Doppelspitze verbunden sind, lassen
sich vor allem durch gegenseitiges Vertrauen, eine gute
Zusammenarbeit und eine gemeinsame Arbeitsebene minimieren. Deshalb
möchte ich hier betonen, dass ich Josephin TISCHNER – ihre Kompetenz
und ihr solidarisches Verhalten – sehr schätze und großes Vertrauen
zu ihr habe. Da Josephin TISCHNER und ich bisher die Doppelspitze in
Berlin stellen, habe ich an unserer Arbeitsfähigkeit keinen Zweifel.
Selbst bei unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen konnten
wir immer zu einer konstruktiven Lösung gelangen.
Die Arbeitsfähigkeit in
der neuen und unerprobten Doppelspitze betrachte ich als enorm
wichtig. Hierbei betone ich klar, dass ich ein Verfechter der
Doppelspitze – auch auf Bundesebene – bin und bleibe. Mir ist
bewusst, dass sich einige von Euch fragen, ob zwei Genoss*Innen aus
einem Landesverband Bundesvorsitzende sein können? Ob hierbei nicht
vielleicht Meinungen und Interessen anderer Gliederungen untergehen?
Diese Befürchtung kann ich ganz klar zurückweisen.
Als
Bundesvorsitzender werde ich mich für alle Gliederungen nach ihren
Bedürfnissen einsetzen, für sie da sein und sie mit voller Kraft
unterstützen. Des Weiteren ist es mir ein
großes Anliegen, möglichst viele Vertreter*innen unterschiedlicher
Gliederungen für eine Wahl in den Bundesvorstand zu gewinnen.
Schließlich ist gerade die Doppelspitze eine Absage an eine
Ein-Mann-Politik zugunsten eines arbeitsfähigen Teams. Zusätzlich
möchte ich die Bezirks- und Landesvorsitzenden stärker in die
bundesweite Arbeit einbinden, um der Gefahr eines von der konkreten
Arbeit vor Ort losgelösten Bundesverbands zu entgehen.
Mit dem Amt des
Bundesvorsitzenden geht viel Verantwortung einher. Dieses Amt nimmt
eine Person voll und ganz in Anspruch und fordert ihr viel ab, wie
ich während meiner Zeit im Bundesvorstand direkt erleben konnte. Die
Weiterentwicklung des Verbands durch meine Kraft, meine Ideen und
mit ganzem Herz mitzugestalten ist daher meine ganz bewusste
Entscheidung. Ich möchte hier ganz offen für Eure Unterstützung
werben, damit Ihr mir die Möglichkeit gebt, die Sozialistische
Jugend Deutschlands – Die Falken in den nächsten zwei Jahren als
Bundesvorsitzender zu vertreten.
Ein Kandidatenbrief kann
das persönliche Gespräch nie ersetzen und die eigenen Ideen nur kurz
und knapp darstellen. Daher würde ich mich über eine Einladung in
Eure Gliederung freuen, um Euch Rede und Antwort zu stehen und meine
Ideen und Vorstellungen weiter auszuführen und gemeinsam mit Euch zu
diskutieren.
Freundschaft!
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Julian HOLTER
Geburtsdatum: 6. Oktober
1983
Geburtsort: Berlin
E-Mail:
julian.holter@sjd-die-falken.de
Politisches
Engagement
Nov 2011 bis
heute Mitglied des Berliner Landesvorstands – Vorsitzender
Mai 2011 bis
heute Mitglied des Bundesvorstands – SJ-Ring Beisitzer
2005 bis
heute Internationales
Engagement:
- Delegationsleitung der BuVo-Delegation nach
Israel
- Interkulturell on Tour Tandem mit KIgA
(Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus)
- Projektleitung Jugend gegen Antisemitismus
Dez 2010 bis
Nov 2011 Mitglied des Berliner Landesvorstands – SJ-Ringleitung und
stellvertretender Vorsitzender
Nov 2007 bis
Nov 2009 Mitglied
des Berliner Landesvorstands –
SJ-Ringleitung & stellvertretender
Vorsitzender
Nov 2005 bis
Nov 2007 Mitglied des Berliner Landesvorstands – Referent für
Öffentlichkeitsarbeit
Mai 2005 bis
Aug 2006 Gruppenhelfer der SJ-Gruppe „Rote BroSis"
Mai 2003 bis
Nov 2004 Leitung der selbstverwalteten Falkeneinrichtung „Alte
Schule" in Reinickendorf
2002 bis
2003 Mitglied des Jugendparlaments Reinickendorf
2002 bis
2006 Mitglied des Kreisvorstands Reinickendorf – Kreisvorsitzender
2000 bis
2004 Mitglied der SJ-Gruppe „RoSa (Rote Sau)"
Mitgliedschaften
SPD (1999); SJD – Die
Falken (2000); Archiv der Arbeiterjugendbewegung (2012); ZEV
Heiligensee (2012); KLH Verein (2012); GEW (2012)
Ausbildung & Beruf
Okt 2003 bis heute
Studium der Philosophie und der Jüdischen Studien, Universität
Potsdam, Angestrebter Abschluss: Magister
Okt 2006 bis Jun 2007
Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem
Okt 2007 bis Dez 2012
Studentische Hilfskraft am Institut für Jüdische Studien der
Universität Potsdam
Feb 2009 bis Mär 2009 SPD
Fraktion AG Außenpolitik / Schwerpunkt Nahost
Sept 1996 bis Jun 2003
Katholisches Gymnasium Salvator, Berlin
Aug 2001 bis Jan 2003
Honorarkraft Jugendfreizeitheim Terra Frohnau